Ohrenschmerzen sind im besten Fall unangenehm und im schlimmsten Fall kaum erträglich, so dass es wunderbar wäre, wenn Du sie mit einem Hausmittel wie einer Infrarotlampe wieder einfach loswerden könntest. Wenn Du Kinder hast, wird Dir das Thema Ohrenschmerzen häufiger begegnen, weil Kinder recht häufig davon betroffen sind. Und wenn sie dann Dir mit ihrem Quengeln, ihrer Unruhe und ihrem Weinen wortwörtlich in den Ohren liegen, dann wäre Dir eine schnelle Lösung willkommen. Wir schauen uns für Dich an, ob Infrarot bei Ohrenschmerzen eine solche Lösung sein kann.
Erster Schritt: Ursachenforschung
Bevor Du über eine Infrarotbehandlung nachdenkst, sollte zunächst die Ursache der Ohrenschmerzen geklärt werden. Wenn beispielsweise der Gehörgang durch Ohrenschmalz oder – bei Kindern besonders beliebt – durch einen Gegenstand verstopft ist, der ins Ohr gesteckt wurde, dann steht erst einmal eine Reinigung durch den HNO-Arzt an. Meistens ist die Sache damit erledigt. Aber ein Gegenstand kann auch die Ursache für eine nachfolgende Entzündung sein.
Entzündungen und leichte Ohrenschmerzen
Häufig klingen leichte Ohrenschmerzen oder Entzündungen nach kurzer Zeit von selbst wieder ab. Selbst Mittelohrentzündungen sind nicht in der Regel nicht super hartnäckig. Manchmal sind Schmerzmittel oder fiebersenkende Mittel erforderlich. Aber ansonsten sind leichte Ohrenschmerzen ein Fall, bei dem Du durchaus auf eine Infrarottherapie setzen kannst. Ein paar Minuten Wärmestrahlung am Tag reichen meist schon, um die Ohrenschmerzen mit Infrarot in den Griff zu bekommen.
Eitrige Entzündungen: Keine Infrarotbehandlung
Bakterien oder auch Allergien können gerade bei Kindern zu einer Entzündung führen, die sich zu einer ausgewachsenen Mittelohrentzündung entwickeln kann. Wenn sich deswegen Eiter im Ohr bildet, muss der HNO-Arzt ran. Er entscheidet, ob beispielsweise das Trommelfell geöffnet wird, damit der Eiter abfließen kann. Infrarot ist bei dieser Art Ohrenschmerzen jedenfalls kontraproduktiv, weil sich die Bakterien bei der Wärme wohlfühlen, sich fleißig vermehren und für noch mehr Eiter sorgen.
Leichte Verletzungen des Trommelfells
Wenn das Trommelfell beispielsweise durch einen Gegenstand, einen Schlag gegen das Ohr oder schnelle Luftdruckunterschiede leicht verletzt wird, können ebenfalls Ohrenschmerzen die Folge sein. Auch solche Verletzungen heilen von selbst, aber Infrarot kann bei dieser Art von Ohrenschmerzen beim Heilungsprozess unterstützen. Grund für die positive Wirkung ist die Förderung der Durchblutung, die die regenerativen Prozesse im Körper vorantreibt, weil Nährstoffe dahin gebracht werden, wo sie gebraucht werden.
Vor der Infrarottherapie: Ohrenschmerzen vorbeugen
Das Beste ist es natürlich, Ohrenschmerzen aller Art ganz zu vermeiden. Da Ohrenschmerzen häufig die Folge von Erkältungen sind, solltest Du Dich und Deine Kinder immer warm anziehen. Mützen und Stirnbänder schützen die Ohren im Winter. Und im Sommer hilft eine Badekappe dabei, das Eindringen von reizendem Chlorwasser zu verhindern. Wenn Du in einer lauten Umgebung arbeiten musst, helfen Ohrenschützer. Bei der Verwendung von Ohrenstöpseln gehören diese regelmäßig ausgetauscht, damit sich keine Bakterien ansammeln.
Rotlicht bei Ohrenschmerzen statt Infrarot?
In letzter Zeit gibt es vermehrt Hinweise darauf, dass das sichtbare „kalte“ Rotlicht von LEDs bei Ohrenschmerzen helfen könnte. Während Infrarot durch die Wärme die Adern weitet und die Durchblutung fördert, kommt beim Rotlicht der Effekt der Photobiomodulation (PBM) zum Tragen. Dabei werden die Lichtwellenlängen des sichtbaren und nah-infraroten Lichts von den Mitochondrien – den Zellkraftwerken – genutzt, um Energie zur Verfügung zu stellen, die zur Zellreparatur und Entzündungsbekämpfung gebraucht wird. PBM wird demnach ein entzündungshemmendes Potenzial nachgesagt. Außerdem konnte das Verfahren in ersten Studien schon erfolgreich in der Tinnitus-Behandlung eingesetzt werden. Und Tinnitus ist ja auch eine bestimmte Art Ohrenschmerz.
Lieber den Arzt fragen
Grundsätzlich kann Infrarot bei leichten Ohrenschmerzen helfen, den Schmerz zu lindern, auch nachhaltig. Aber bei einem gewissen Schmerzlevel solltest Du unbedingt den Arzt aufsuchen und ihn entscheiden lassen, wie vorzugehen ist. Gerade bei schwereren Entzündungen als Ursache für Ohrenschmerzen ist Infrarot kontraproduktiv. Welche Potenziale eine kalte Rotlichtbehandlung bei Ohrenschmerzen hat, muss die zukünftige Forschung noch zeigen.