Welches Handy hat Infrarot?

Infrarot beim Handy oder Smartphone? Wofür denn das, wirst Du Dich fragen. Vielleicht kommt Dir als erstes die Möglichkeit in den Sinn, Infrarotbilder zu schießen wie beim Blitzer an der Straße oder eine Nachtsichtkamera zu integrieren. Keine schlechten Ideen, finden wir, aber die Antwort ist deutlich profaner. Lies diesen Artikel und Du wirst sehen, welche Anwendung beim Handy mit Infrarot funktioniert und welche Handys mit Infrarot ausgestattet sind.

 

Wozu brauchst Du Infrarot beim Handy?

Infrarot ist nicht unbedingt eine notwendige Ausstattung, mit der Dein Handy versehen sein muss. Die Anwendung, die sich damit realisieren lässt, ist die einer Fernbedienung. Du kennst solche Geräte vom Fernseher. Dabei müssen sowohl der Sender als auch der Empfänger über ein sogenanntes Infrarotauge verfügen. Diese Schnittstelle ist auch unter dem Namen IrDa bekannt. Eine wichtige Voraussetzung, damit Daten übertragen werden können, ist der Sichtkontakt zwischen den beiden Augen. Außerdem darf die Entfernung nicht zu groß sein, damit die Schnittstelle funktioniert. Die Integration ins Handy bedeutet, dass Du Dein Smartphone als Universalbedienung benutzen kannst.

 

Welches Handy hat Infrarot

Wie funktioniert Infrarot beim Handy?

Neben dem Infrarotauge braucht Dein Handy noch eine App, um als Fernbedienung zu fungieren. Diese Apps werden als Remote Control Apps bezeichnet und arbeiten mit Steuerfunktionen für zahlreiche Geräte wie Fernseher, Blu-ray-Player oder Hi-Fi-Anlagen verschiedenster Hersteller. Beim ersten App-Start werden die gewünschten Geräte anhand Modellbezeichnung und Herstellername aus einer Liste ausgewählt und danach komfortabel über das Touchdisplay gesteuert. Die Apps gibt es meist kostenlos für die gängigen Betriebssysteme Android und iOS.

 

Welche Apps gibt es und welche Handys haben Infrarot?

Eins vorweg: Die Infrarot-Technik hat sich als etwas behäbig herausgestellt. Die gängigsten Apps waren/sind „Any Mote“, „Universal TV Fernbedienung“ und „Smart TV Remote“. Handys, die mit Infrarot ausgestattet wurden, sind beispielsweise folgende Modelle:

  • Samsung Galaxy S4, S5 und S6
  • HTC One M9
  • Huawei P10 Plus
  • LG G5

Spätere Modelle dieser Hersteller haben auf Infrarot-Technologie verzichtet.

 

Alternativen zu Infrarot beim Handy

Über Hardware-Erweiterungsmodule lassen sich Handys mit Infrarot nachrüsten und dann über die entsprechende App wieder als Infrarot-Fernbedienung nutzen. Solche Erweiterungen gibt es zum Beispiel von AnyMote, aber auch der HarmonyHub von Logitech ist eine solche Alternative. Eine bequemere Alternative ist jedoch die Steuerung über WLAN. Wenn Du hier alles passend einrichtest, dann ist für die Steuerung der im WLAN-Netz eingeloggten Geräte auch kein Sichtkontakt mehr nötig, weil die Datenübertragung nun über Funk läuft.

 

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Die IrDa-Technologie ist über 40 Jahre alt. WLAN ist eine bequemere Alternative, aber es gibt gerade im HiFi-Bereich noch viele Altgeräte mit weiterhin hoher Lebensdauererwartung, die sich nicht mit WLAN verbinden lassen. Daher verwundert es nicht, dass 2023 zwar nicht so viele neue Handys mit Infrarot-Schnittstelle im Shop zu finden sind, aber dass es sie immer noch gibt. Und wenn Du etwas suchst, dann wirst Du bei Herstellern wie Xiaomi, Vivo oder Doogee auch schnell fündig werden. Einige Beispiele aktueller Smartphone-Modelle mit IrDa sind:

  • Xiaomi: 13 Ultra, Redmi Note 9, Redmi Note 11, Poco F5 Pro
  • Vivo: X90S, iQOO 11S, X90 Pro+
  • Doogee: V10, V20, s61 Pro
  • Oppo: Find X6, Find X6 Pro
  • Outikel: WP17, WP21 Ultra

 

Infrarot im Handy: Alte Technologie, die immer noch funktioniert

IrDa ist deutlich älter als alle Smartphones. Die Technologie hat Konkurrenztechnologien wie WLAN, scheint aber nicht auszurotten zu sein. Infrarot im Handy ist keine dominierende Technologie mehr, um eine Fernbedienungsfunktion zu realisieren. Aber solange Du auf die Universal-Infrarot-Fernbedienung nicht verzichten willst, brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen: Ein passendes Handy mit dazugehöriger App wird sich immer finden lassen.